Keine Heli-Basis in Davos
Der Verein Naturanostra engagiert sich mit dem Ziel, das folgenschwere, unnötige Projekt ‚Heli-Basis in Davos‘ zu verhindern.
Aktuell
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Übungsabbruch: Rega gibt Rückzug aus Davos bekannt
18 Sep , 2020Welch freudige Mitteilung für unseren Verein. In einer kurzen Medienmitteilung hat gestern die Rega bekannt gegeben, dass sie die Planungsarbeiten für eine Einsatz-Basis in Davos für 10 Jahre sistiert und sich vorerst auf ihre bereits bestehenden Basen konzentriert. Ganz offensichtlich ist es der Rega nicht gelungen, den nötigen Bedürfnisnachweis zu erbringen – ein Fakt, den unser Präsident
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Sitzung des Grossen Landrates der Gemeinde Davos
10 Jun , 2020Nach längerer Pause hat der grosse Landrat der Gemeinde Davos (Legislative) am 28. Mai 2020 erstmals wieder getagt und dabei das Postulat von Ballmoos und die von Ph. Wilhelm und 7 Mitunterzeichnern eingereichte «Resolution Wilhelm» diskutiert. Leider wurde die Resolution nur ganz knapp nicht angenommen. Die Resolutionäre unterlagen mit 7 : 8 Stimmen bei 1

1. Keine Notwendigkeit für die Rega – es geht v.a. um Kommerz
- Niemand ist gegen die Rega, auch wir als Gönner nicht.
- Die Zahlen: beantragte Flüge/Jahr: 3’000; Rega-Flüge (geschätzt): 1’000; potenzielle kommerzielle Flüge: bis 2’000 oder mehr (Heli-Skiing? Waldbewirtschaftung mit Heli? Taxi-Flüge?).
- Gemäss Aussage eines Rega-Verantwortlichen ist deren Motiv für einen Standort Davos nicht ‚kürzere Flugzeiten‘. Die Begründung liegt eher bei der Sicherung des Reviers gegenüber Konkurrenten.
- Das Argument ‚Davos darf den Heli-Lärm für Rettungen im Gemeindegebiet nicht externalisieren‘ zieht nicht: Arosa, Lenzerheide, Savognin, Sedrun müssten sonst auch eine Basis einrichten.
Foto: Robert Giesch, Davos
2. Keine Verbesserung aus Arzt- und Patientensicht
- Der Status quo der Rettung in der Destination Davos ist national und international überdurchschnittlich. Er wird von Kongress-Organisatoren und Regierungsdelegationen regelmässig überprüft und hochgelobt.
- Ob eine Heli von Untervaz/Samedan oder vom geplanten Standort Davos kommt, ergibt sich ein Zeitverlust von maximal zwei Minuten. Die Rettung ab den bestehenden Basen kann – je nach Einsatzort – zeitgleich oder sogar schneller an der Unfallstelle sein.
- Ein aktueller Bedürfnisnachweis für eine Heli-Basis in der Landschaft Davos liegt nicht (öffentlich) vor.
Foto: Robert Giesch, Davos


3. Eine Heli-Basis stärkt den Gesundheitsplatz Davos nicht
- Weder werden markant mehr Arbeitsplätze geschaffen, noch werden das Spital Davos und andere Kliniken durch die Basis einen medizinischen oder wirtschaftlichen Vorteil gewinnen.
- Sekundärtransporte für Spezialverlegungen sind bereits 24/7 gut organisiert. Für Verlegungen bei Geburtsproblemen muss der Heli von Untervaz mit einer Spezialequipe/speziellem Material angefordert werden.
- Der Landeplatz Spital bleibt auch ohne Heli-Basis bestehen, zusätzliche Landeplätze bei der HGK Wolfgang oder bei der Zürcher Klinik Clavadel sind möglich.
Foto: Robert Giesch, Davos
4. Die Bedürfnisse der Bevölkerung werden missachtet
- Das Projekt für einen Standort bei Pischa wurde aufgrund einer Einsprache fallengelassen. In Frauenkirch soll über die Köpfe eines ganzen Dorfes hinweg entschieden werden.
- Die An- und Abflugschneisen tangieren alle Fraktionen. Der permanente Lärmpegel wird Bewohner, Gäste, Zweitwohnungsbesitzer verärgern.
- Kann sich unsere Gemeinde diesen Verlust an Goodwill leisten?
Foto: Marcel Giger


5. Immissionen und Naturschutz
- 10 bis 15 Helikopter-Flüge täglich über das Tal, Zu- und Wegverkehr.
- Lärm und Abgase im und um das ländliche Frauenkirch. Natur und Umwelt bleiben auf der Strecke.
- ‚Sport und Bewegung in einer gesunden Bergwelt‘ – ein Hohn für den Claim der Destination sowie für die aktuellen ‚Green‘- Initiativen der Gemeinde und der Kongress-Veranstalter wie auch im Zusammenhang mit den weltweiten Diskussionen über den Klimawandel.
Foto: Swiss-Image, Andy Mettler
6. Gastbetriebe sind gefährdet
- Die Initianten haben vertreten, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Gegenteil ist der Fall – Gastbetriebe werden Einbussen erleiden.
- Ein Hotelgast im Platz oder im Dorf nimmt ‚Zivilisationslärm‘ bis zu einem gewissen Grad in Kauf, im ländlichen Davos ist er jedoch nicht tolerant, denn die ruhige Lage abseits der Zentren ist für ihn ausschlaggebend.
- Geradezu existenziell würde die Lärmproblematik für einen unserer Vorzeigebetriebe werden, für das Gasthaus Lengmatta, Frauenkirch.
Auf dem Bild zu sehen ist das Restaurant/Hotel Lengmatta mit direktem Blick auf die ARA bzw. den geplanten Heli-Standort etwas oberhalb.
Ob die Gäste noch kommen, wenn vis-à-vis die Helis ständig kommen und gehen?
Foto: Swiss-Image, Andy Mettler


7. Aktion scheint abgekartet!
- Das BAZL gewährt keine Akteneinsicht. Zitat BAZL: ‚Die konkreten Kommunikationsmassnahmen werden in Absprache mit der Gemeinde Davos, dem Kanton Graubünden und der Rega festzulegen sein‘. Heisst: die Karten wurden bereits im Vorfeld zwischen der Gemeinde, der Rega und dem BAZL gemischt.
- Die Rega dient als ‚Feigenblatt‘ für ein Prestigeprojekt oder anderen Interessen, ohne dass es begründete Argumente gibt.
Foto: Marcel Giger
Keine Heli-Basis in Davos – das Argumentarium
Das umfangreiche Argumentarium können Sie hier herunterladen.

Oft gestellte und kritische Fragen zur Heli-Basis
Ausführliche Information finden Sie hier:
Dient eine Heli-Basis dem Gesundheitsplatz Davos?
Nein. Warum eine Heli-Basis auch aus medizinischer Sicht NICHT nötig ist: Lesen Sie hier das Interview mit Dr. med. P. Holzach.
Möchten Sie sich mit uns gegen die Heli-Basis engagieren?
Wir wehren uns dagegen – mit guten Gründen
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Mit einem Jahresbeitrag von CHF 50.- werden Sie Mitglied. Der Verein Naturanostra bezweckt die Begrenzung des Fluglärms und anderer Lärmquellen zur Wahrung von Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung und der Gäste in der Tourismusregion Klosters und Davos sowie zum Schutz von Natur und Umwelt. Als Mitglied des Vereins unterstützen Sie aktiv diese Anliegen – der Verein seinerseits nimmt Ihre Rechtsschutzinteressen wahr.
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Vorstand und Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Wir müssen aber auf externes Fachwissen zugreifen können – z.B. wenn es um die Beurteilung von Lärm- und Rechtsfragen geht, oder Informationsmaterial Leserfreundlich aufbereitet werden soll, etc.. Die Mitgliederbeiträge vermögen diese Kosten nur teilweise zu decken. Wir sind deshalb auf Ihre zusätzliche Unterstützung angewiesen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an ein Vorstandsmitglied.
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Besuchen Sie auch die Website der IG Davos ohne Heliport!
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«Rega wird nicht beeinträchtigt»
«Die Heliports Samedan und Untervaz decken den Bedarf von Graubünden auch in Zukunft»
«Heli-Skiing und Luxus-Transporte belasten die Landschaft Davos unzumutbar»
— Verein Naturanostra, Davos im Dezember 2019 / Foto: Marcel Giger